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Maronen – Die heilende Kraft der Edelkastanie im Klosterwissen von Hildegard von Binge

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  Hildegard von Bingen schrieb der Edelkastanie eine besondere Kraft zu: Sie helfe, das Herz zu festigen und die Melancholie zu vertreiben. Für sie war die Kastanie ein Symbol des Lichts – ein Baum, der den Menschen in dunklen Zeiten Hoffnung schenkt. Wenn die ersten Herbstnebel kamen, sammelten die Brüder die glänzenden Früchte, trockneten oder rösteten sie und bewahrten sie sorgfältig für die kalten Monate auf. Doch hinter dieser schlichten Tätigkeit verbarg sich tiefes Wissen: die Erkenntnis, dass Nahrung auch Heilung sein kann. Hildegard von Bingen schrieb in ihrer Physica , dass der Kastanienbaum „eine große Kraft in sich trägt, um das Gehirn zu stärken und die Melancholie zu vertreiben“. Sie empfahl, regelmäßig Maronen zu essen, um den Geist zu klären und das Herz zu festigen. Für sie war die Kastanie eine Pflanze des Lichts – eine, die den Menschen aufrichtet und ihm seelische Ruhe schenkt. In den Klosterküchen wurden Maronen zu Mehl gemahlen und mit Honig vermischt, um ...

Pflanzlicher Festtagsbraten mit Wildkräutern – Traditionelles Klosterrezept aus der Natur

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Ein Festtagsgericht, das ganz ohne Fleisch auskommt und doch so reichhaltig, würdevoll und aromatisch schmeckt wie ein klösterliches Festmahl. Dieser vegetarische Braten verbindet die Kraft der Natur in Nüssen, Wurzeln und wilden Kräutern, gebacken zu einem herzhaften Genuss – perfekt für Feiertage oder festliche Zusammenkünfte, bei denen bewusst und naturverbunden gegessen wird. Ursprünglich wurde dieses Gericht in Klöstern zu besonderen Anlässen und oft während der Fastenzeit zubereitet. Kräuterkundige Frauen wussten um die heilende Kraft der Pflanzen, die sie liebevoll in ihren Speisen verwoben, um Körper und Seele zu stärken. Die duftenden Wildblätter – nicht als Kruste, sondern als Herzstück Da die Blätter wie Meerrettich, Klette oder Weinrebe oft schwer zu bekommen sind oder sich nicht immer als Kruste eignen, habe ich das Rezept leicht angepasst. Statt sie außen aufzulegen, mischen wir die fein gehackten, blanchierten Wildblätter direkt in die Füllung. So entfalten sie ihr vol...

Berufkraut war einst eine treue Begleiterin in Klostergärten und Frauenheilkunst

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Berufskraut Wenn ich heute durch Waldwege oder verwilderte Gärten streife, springt mir zwischen Gräsern und Brennnesseln oft ein unscheinbares Pflänzchen ins Auge – das Berufkraut. Kein Star unter den Heilpflanzen, und doch war es einst eine treue Begleiterin in der Klostermedizin. Sie wächst dort, wo sie niemand gepflanzt hat – als hätte sie beschlossen, von sich aus zu helfen. In früheren Jahrhunderten war sie weit mehr als „Beikraut“. Für Mönche, heilkundige Frauen und Hebammen war sie eine Pflanze mit feinem Gespür – für Entzündungen, für Frauenleiden, für Unruhe und Reinigung. Wie wurde Berufkraut im Mittelalter verwendet? 1. Bei Frauenleiden Berufkraut galt als sanfte Helferin bei Menstruationsbeschwerden, zu starker oder unregelmäßiger Blutung. Die Heilerinnen nutzten einen Aufguss oder eine Tinktur, um den Unterleib zu entspannen und Krämpfe zu lösen. Es hieß: „Es bringt Ordnung in den Fluss des Lebens.“ 2. Zur Wundheilung Die antiseptischen Eigenschaften machten sie z...

Gewöhnliches Hirtentäschel – Zartes Frauenkraut mit großer Geschichte

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  Gewöhnliches Hirtentäschel Zart, unscheinbar – und doch so stark. Wie könnte ich jemals diese winzigen, herzförmigen Blätter vergessen? Sie erinnern mich an barfuß durch Wiesen laufen, an staubige Feldwege, an die Magie der Kindheit. Und doch ist diese Pflanze nicht nur Poesie – sie ist auch Medizin. Eine Pflanze mit Geschichte Das Gewöhnliche Hirtentäschel ( Capsella bursa-pastoris ) gehört zu den Wildkräutern, die leicht übersehen werden – dabei war sie über Jahrhunderte hinweg ein fester Bestandteil der traditionellen Heilkunde. Schon im 16. Jahrhundert erwähnte Paracelsus diese Pflanze in seinen Schriften. Er glaubte an das, was man heute als Signaturenlehre bezeichnet: Dass die äußere Form einer Pflanze Hinweise auf ihre Wirkung im menschlichen Körper gibt. Die kleinen herzförmigen Blätter und die kapselartigen Samenstände des Hirtentäschels – wie winzige Säckchen – ließen ihn an den Uterus , an das Blut , an das Weibliche denken. Kein Wunder also, dass das Hirten...

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