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Posts mit dem Label "mittelalterliche Medizin" werden angezeigt.

Maronen – Die heilende Kraft der Edelkastanie im Klosterwissen von Hildegard von Binge

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  Hildegard von Bingen schrieb der Edelkastanie eine besondere Kraft zu: Sie helfe, das Herz zu festigen und die Melancholie zu vertreiben. Für sie war die Kastanie ein Symbol des Lichts – ein Baum, der den Menschen in dunklen Zeiten Hoffnung schenkt. Wenn die ersten Herbstnebel kamen, sammelten die Brüder die glänzenden Früchte, trockneten oder rösteten sie und bewahrten sie sorgfältig für die kalten Monate auf. Doch hinter dieser schlichten Tätigkeit verbarg sich tiefes Wissen: die Erkenntnis, dass Nahrung auch Heilung sein kann. Hildegard von Bingen schrieb in ihrer Physica , dass der Kastanienbaum „eine große Kraft in sich trägt, um das Gehirn zu stärken und die Melancholie zu vertreiben“. Sie empfahl, regelmäßig Maronen zu essen, um den Geist zu klären und das Herz zu festigen. Für sie war die Kastanie eine Pflanze des Lichts – eine, die den Menschen aufrichtet und ihm seelische Ruhe schenkt. In den Klosterküchen wurden Maronen zu Mehl gemahlen und mit Honig vermischt, um ...

Zahnfreundliche Kraft der Natur: Wie Miswak Karies bekämpft

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Zahnbürstenbaumes  ( Salvadora persica )   Der Zweig, der heilt – Meine Begegnung mit Miswak Als ich das erste Mal von „Miswak“ hörte, war ich skeptisch. Ein Zweig, der Zähne reinigen und Karies bekämpfen soll? Ich wollte Beweise – keine Mythen. Und ich fand sie.  Miswak, auch Salvadora persica genannt, wurde nicht nur in der islamischen Welt seit Jahrhunderten verwendet, sondern hatte auch im mittelalterlichen Europa einen Platz unter den Reiseutensilien von Heilkundigen. Vor allem im Mittelmeerraum und über arabische Einflüsse kam dieses „Zahnholz“ auch in Klöster und Märkte. 🌿 1. Natürliche Zahnreinigung Die Fasern des Miswak wirken wie eine weiche Zahnbürste. Schon beim Kauen lösen sich Plaque und Bakterien. Kein Wunder, dass selbst die WHO die Wirkung von Miswak offiziell anerkannt hat. 🦷 2. Karieshemmende Wirkung Studien zeigen, dass Miswak antibakterielle Stoffe wie Fluoride, Silicium, Alkaloide und Tannine enthält. Diese Substanzen hemmen das Wachstum von Strep...

Avicenna (Ibn Sina) – Die Weisheit des Ostens in Europas Klostermedizin

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  Avicenna (Ibn Sina) Heilpflanzen im Licht des „Kanon der Medizin“ Im Schatten der mittelalterlichen Klostermauern Europas flüsterten nicht nur lateinische Manuskripte – auch die Weisheit des Orients fand ihren Weg in die Heilkunst. Einer ihrer größten Übermittler war Avicenna , bekannt auch als Ibn Sina , ein persischer Arzt, Philosoph und Universalgelehrter des 11. Jahrhunderts. Der „Kanon der Medizin“ – Ein Brückenschlag zwischen Welten Avicennas Hauptwerk, der „Kanon der Medizin“ (al-Qānūn fī aṭ-Ṭibb) , wurde im 12. Jahrhundert ins Lateinische übersetzt und avancierte zum Standardwerk der europäischen Medizinuniversitäten – sogar bis ins 17. Jahrhundert. Doch was ihn so besonders macht, ist nicht nur das medizinische Wissen, sondern die Verbindung von griechischer, römischer, arabischer und persischer Heilkunde , durchdrungen von einer tiefen spirituellen Dimension. Pflanzen als Mittler zwischen Körper und Seele In Avicennas Sicht waren Pflanzen nicht nur stoffliche Hei...

Myrrhe, das heilige Harz

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Ein Schatz aus der Wüste, getragen durch die Jahrhunderte Myrrhe ist mehr als nur ein duftendes Harz. Für mich ist sie wie ein altes, stilles Geheimnis der Erde – ein Geschenk, das uns Menschen seit Jahrtausenden begleitet. Bereits in der Antike galt sie als kostbar, wurde in Tempeln geopfert, in Salbungen verwendet und als Medizin verehrt. Und im Mittelalter, hinter den dicken Mauern der Klöster, fand sie ihren festen Platz in der Heilkunde der Mönche und Nonnen. Was genau ist Myrrhe? Myrrhe stammt von den Bäumen der Gattung Commiphora , die vor allem in trockenen Regionen wie Somalia oder dem Jemen wachsen. Wenn man die Rinde vorsichtig einritzt, tritt ein dicker, milchiger Saft aus, der an der Luft zu einem goldbraunen, manchmal rötlichen Harz erstarrt. Der Duft ist würzig, balsamisch, fast mystisch – wie ein Hauch von Wüste, Geschichte und heiliger Stille. Wie wirkte Myrrhe – und warum? Die Menschen damals wussten nicht, was ein „antibakteriell“ oder „antimykotisch“ bedeutet – a...

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