Hanf in der mittelalterlichen Medizin

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  Cannabis sativa Pflanzen im Klostergarten Im Mittelalter waren Klostergärten lebendige Apotheken. Der Hanf ( Cannabis sativa ) hatte dort seinen festen Platz – nicht nur wegen seiner Fasern und nahrhaften Samen, sondern auch wegen seiner heilenden Kräfte. Mönche pflegten ihn mit Sorgfalt, verwendeten Blätter, Samen und manchmal auch Blüten für Aufgüsse, Salben und Umschläge gegen Schmerzen und Entzündungen. Jede Pflanze wurde mit Respekt behandelt, als Teil einer göttlichen Ordnung. Islamische Heilkunst Auch die islamische Medizin des Mittelalters kannte die Heilkraft des Hanfs. Heilkundige beschrieben seine harntreibende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Er fand Anwendung bei Migräne, Gelenkbeschwerden, Verdauungsproblemen und nervösen Leiden. Öl aus den Samen wurde äußerlich aufgetragen, während Abkochungen mit Bedacht dosiert wurden. Dieses Wissen gelangte später nach Europa und prägte auch die Klostermedizin. Volksheilkunde und Maßhaltung In der Volksmed...

Kloster-Chroniken

Hildegard von Bingen



Willkommen in den Kloster-Chroniken – einem Ort, an dem Pergamente flüstern und Heilkunst aus vergangenen Zeiten lebendig wird.
Hier erfährst du, wie Mönche und Nonnen des Mittelalters Heilpflanzen pflegten, Heilmittel herstellten und altes Wissen in geheimen Manuskripten bewahrten.

🔍 In dieser Rubrik stellen wir dir bedeutende Kloster-Heilkundige vor – Männer und Frauen, die das Wissen über Pflanzen, Heilmittel und spirituelle Gesundheit geprägt haben.


🕯️ Hildegard von Bingen (1098–1179)

Benediktinerin, Visionärin, Universalgelehrte.
Sie schrieb zwei heilkundliche Werke – Physica und Causae et Curae – mit zahlreichen Rezepten, Pflanzenporträts und Hinweisen zur gesunden Lebensweise.
🫙 Bekannte Heilpflanzen: Dinkel, Galgant, Fenchel, Bertram
✍️ Zitat: „Die Seele liebt in allen Dingen das Maß.“

Mehr über Hildegard erfährst du hier:
de.wikipedia.org/wiki/Hildegard_von_Bingen


🕯️ Albertus Magnus (1200–1280)

Dominikaner, Naturforscher und Lehrer von Thomas von Aquin.
Er sammelte botanisches Wissen und verband es mit christlicher Philosophie. Sein Werk De vegetabilibus beschreibt viele Heilpflanzen systematisch.
🌱 Bekannte Pflanzen: Salbei, Baldrian, Wermut
✍️ Zitat: „Die Natur ist ein Spiegel des Göttlichen.“

Mehr über Albertus Magnus erfährst du hier:
de.wikipedia.org/wiki/Albertus_Magnus


🕯️ Walburga von Heidenheim (ca. 710–779)

Äbtissin, Heilerin und Heilige. Sie wird noch heute in der Volksmedizin verehrt. Aus ihrem Grab soll „heilendes Öl“ geflossen sein, das gegen viele Krankheiten geholfen hat.
🌿 Symbolpflanzen: Holunder, Thymian, Salbei
✍️ Patronin gegen: Husten, Tollwut, Frauenkrankheiten

Mehr über Walburga findest du hier:
👉 de.wikipedia.org/wiki/Walburga


🕯️ Isidor von Sevilla (560–636)

🕍 Kloster-Chronik

Er verfasste mit der Etymologiae eine Art Enzyklopädie des frühen Mittelalters. Auch Kräuter und medizinische Anwendungen fanden darin Platz – ein Bindeglied zwischen Antike und Klosterwissen.
📜 Themen: Kräuterkunde, Tiermedizin, Volksheilkunde
✍️ Zitat: „Das Studium der Natur ist ein Lobpreis Gottes.“

Mehr über Isidor findest du hier:

de.wikipedia.org/wiki/Isidor_von_Sevilla


📖 Diese Übersicht ist nur der Anfang. In weiteren Beiträgen stellen wir dir weitere Ordensleute, Heiler:innen und Wissenshüter:innen vor, die die Heilkunst durch die Jahrhunderte prägten.



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