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Posts mit dem Label "Pflanzenkunde" werden angezeigt.

Hanf in der mittelalterlichen Medizin

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  Cannabis sativa Pflanzen im Klostergarten Im Mittelalter waren Klostergärten lebendige Apotheken. Der Hanf ( Cannabis sativa ) hatte dort seinen festen Platz – nicht nur wegen seiner Fasern und nahrhaften Samen, sondern auch wegen seiner heilenden Kräfte. Mönche pflegten ihn mit Sorgfalt, verwendeten Blätter, Samen und manchmal auch Blüten für Aufgüsse, Salben und Umschläge gegen Schmerzen und Entzündungen. Jede Pflanze wurde mit Respekt behandelt, als Teil einer göttlichen Ordnung. Islamische Heilkunst Auch die islamische Medizin des Mittelalters kannte die Heilkraft des Hanfs. Heilkundige beschrieben seine harntreibende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Er fand Anwendung bei Migräne, Gelenkbeschwerden, Verdauungsproblemen und nervösen Leiden. Öl aus den Samen wurde äußerlich aufgetragen, während Abkochungen mit Bedacht dosiert wurden. Dieses Wissen gelangte später nach Europa und prägte auch die Klostermedizin. Volksheilkunde und Maßhaltung In der Volksmed...

Sumpfschachtelhalm – Der gefährliche Doppelgänger aus dem Moor

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  Im Mittelalter war Wissen über Heilpflanzen nicht nur ein Privileg – es war überlebenswichtig. Doch selbst die erfahrensten Kräuterkundigen wussten: Nicht jede Pflanze, die auf den ersten Blick heilend scheint, ist auch heilsam. Ein gutes Beispiel dafür ist der Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre) – eine Pflanze, die leicht mit dem heilenden Ackerschachtelhalm verwechselt werden kann, aber ganz andere Eigenschaften besitzt. 7Äußere Merkmale und Verwechslungsgefahr Der Sumpfschachtelhalm sieht dem Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) zum Verwechseln ähnlich. Beide haben den typischen "Schachtelhalm-Look": grüne, hohle Stängel, quirlförmig angeordnete Seitentriebe. Doch der Teufel steckt im Detail: Sumpfschachtelhalm wächst bevorzugt auf feuchten, moorigen Wiesen und an Bachufern. Er hat dickere, dunklere Triebe . Seine Sprossen sind weniger biegsam und oft giftig – besonders für Tiere. ⚠️ Giftig und dennoch genutzt Schon im Mittelalter war bekannt: Der ...

Heilpflanzen für Frauenbeschwerden in De Materia Medica

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Frauenbeschwerden wie Menstruationskrämpfe, unregelmäßige Zyklen, Wechseljahresbeschwerden oder Unfruchtbarkeit wurden bereits in der Antike mit pflanzlichen Mitteln behandelt. Pedanios Dioskurides beschreibt in seinem berühmten Werk De Materia Medica zahlreiche Heilpflanzen, die speziell für die Gesundheit von Frauen eingesetzt wurden – viele davon sind bis heute relevant. Heilpflanzen für den weiblichen Zyklus Eisenkraut (Verbena officinalis) Eisenkraut wurde laut Dioskurides zur Förderung der Menstruation (als Emmenagogum) genutzt. Es galt als stärkend für die Gebärmutter und wurde häufig als Tee oder Aufguss verwendet. Auch bei Menstruationsschmerzen kam es zum Einsatz. Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) Zwar erwähnt Dioskurides den Frauenmantel nicht explizit unter diesem Namen, aber ähnliche Pflanzen wurden für „Gebärmutterleiden“ und zur Stärkung nach der Geburt verwendet. In der späteren Klostermedizin wurde Frauenmantel ein unverzichtbares Frauenheilmittel. Pflanze...

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