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Posts mit dem Label "Kräuterwissen" werden angezeigt.

Hanf in der mittelalterlichen Medizin

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  Cannabis sativa Pflanzen im Klostergarten Im Mittelalter waren Klostergärten lebendige Apotheken. Der Hanf ( Cannabis sativa ) hatte dort seinen festen Platz – nicht nur wegen seiner Fasern und nahrhaften Samen, sondern auch wegen seiner heilenden Kräfte. Mönche pflegten ihn mit Sorgfalt, verwendeten Blätter, Samen und manchmal auch Blüten für Aufgüsse, Salben und Umschläge gegen Schmerzen und Entzündungen. Jede Pflanze wurde mit Respekt behandelt, als Teil einer göttlichen Ordnung. Islamische Heilkunst Auch die islamische Medizin des Mittelalters kannte die Heilkraft des Hanfs. Heilkundige beschrieben seine harntreibende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Er fand Anwendung bei Migräne, Gelenkbeschwerden, Verdauungsproblemen und nervösen Leiden. Öl aus den Samen wurde äußerlich aufgetragen, während Abkochungen mit Bedacht dosiert wurden. Dieses Wissen gelangte später nach Europa und prägte auch die Klostermedizin. Volksheilkunde und Maßhaltung In der Volksmed...

Pflanzen, Rituale & Heilwissen aus alten Zeiten

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  In einer Zeit, in der es noch keine Apotheken an jeder Ecke gab, in der Wissen mündlich weitergegeben und mit der Natur tief verwurzelt war, spielten Klöster eine stille, aber kraftvolle Rolle: Sie waren nicht nur Orte des Gebets, sondern auch lebendige Heilzentren – Bibliotheken der Natur, geschützt hinter Steinmauern und stillen Gängen. Ich erinnere mich an den Moment, in dem ich das erste Mal ein altes Kräuterbuch in der Hand hielt. Es roch nach vergilbtem Papier, nach Staub und Zeit. Und doch fühlte ich: Dieses Wissen schläft nicht – es atmet. Pflanzen als spirituelle Begleiter Für die Mönche und Nonnen waren Pflanzen keine „Zutaten“, sondern Geschöpfe mit Seele. Der Salbei war nicht nur ein Mittel gegen Entzündungen – er galt als „Pflanze der Unterscheidung“, weil er Klarheit schenken sollte. Der Lavendel beruhigte nicht nur das Herz, sondern wurde auch bei Gebeten verwendet, um den Geist zu reinigen. Die Ringelblume öffnete Wunden – aber auch das Herz. Die Rituale,...

Sumpfschachtelhalm – Der gefährliche Doppelgänger aus dem Moor

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  Im Mittelalter war Wissen über Heilpflanzen nicht nur ein Privileg – es war überlebenswichtig. Doch selbst die erfahrensten Kräuterkundigen wussten: Nicht jede Pflanze, die auf den ersten Blick heilend scheint, ist auch heilsam. Ein gutes Beispiel dafür ist der Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre) – eine Pflanze, die leicht mit dem heilenden Ackerschachtelhalm verwechselt werden kann, aber ganz andere Eigenschaften besitzt. 7Äußere Merkmale und Verwechslungsgefahr Der Sumpfschachtelhalm sieht dem Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) zum Verwechseln ähnlich. Beide haben den typischen "Schachtelhalm-Look": grüne, hohle Stängel, quirlförmig angeordnete Seitentriebe. Doch der Teufel steckt im Detail: Sumpfschachtelhalm wächst bevorzugt auf feuchten, moorigen Wiesen und an Bachufern. Er hat dickere, dunklere Triebe . Seine Sprossen sind weniger biegsam und oft giftig – besonders für Tiere. ⚠️ Giftig und dennoch genutzt Schon im Mittelalter war bekannt: Der ...

Weinraute – Die starke Pflanze mit zarter Seele

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Weinraute (Ruta graveolens) Es gibt Pflanzen, die einem schon beim ersten Kontakt das Gefühl geben, dass sie mehr sind als nur Kräuter im Garten. Für mich ist die Weinraute (Ruta graveolens) genau so eine Pflanze. Stark im Duft, fast schroff im Wesen – und doch eine alte Heilerin mit einer tiefen, schützenden Energie. Schon in der Antike wurde sie von Dioskurides beschrieben – als eine Pflanze mit großem Heilpotenzial. Ihr bitterer Geschmack und ihr intensives Aroma täuschen nicht: Diese Pflanze will nicht jedem gefallen. Aber wer sich auf sie einlässt, spürt schnell ihre Wirkung.  Wofür wurde Weinraute früher verwendet? In De Materia Medica schreibt Dioskurides, dass Weinraute vielseitig einsetzbar ist: Sie stärkt das Herz und beruhigt die Nerven Fördert die Verdauung Hilft bei Menstruationsbeschwerden Gilt als Gegengift bei Schlangenbissen Wurde sogar zur Stärkung der Sehkraft empfohlen Auch in Klostergärten war sie beliebt – nicht zuletzt, weil man glaubt...

Andorn – Der bittere Freund mit heilender Seele

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Andorn (Marrubium vulgare) Nicht jede Pflanze schmeckt süß oder verströmt einen angenehmen Duft. Manche, wie der Andorn, sind durch ihre Bitterkeit besonders wertvoll. Schon seit vielen Jahrhunderten wird der Andorn wegen seiner starken Wirkung für Körper und Geist geschätzt. Geschichte und Nutzung in der Heilkunst Der Andorn ist eine alte Heilpflanze, die bereits im Mittelalter in den Klostergärten der Benediktiner angebaut wurde. Diese Klostergärten waren Orte, an denen Heilkräuter gepflegt und erforscht wurden. Hildegard von Bingen, eine berühmte Heilerin und Mystikerin, empfahl den Andorn besonders gegen Husten, zur Förderung der Verdauung und zur inneren Reinigung. Auch in der Volksmedizin wurde der Andorn bei Erkältungen, Magenbeschwerden und zur Beruhigung eingesetzt. Seine bittere Wirkung regt den Stoffwechsel an und hilft, körperliche und seelische Belastungen abzubauen. Spirituelle Bedeutung des Andorns Der Andorn wird in der Pflanzen-Spiritualität als Kräuterwesen der Wahr...

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