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Posts mit dem Label "Bitterkräuter" werden angezeigt.

Misteln – Die Pflanze zwischen den Welten

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  Die Mistel war schon immer eine Pflanze, die Respekt einflößte. Sie wächst nicht im Boden, folgt nicht den üblichen Regeln der Pflanzenwelt und scheint zwischen Himmel und Erde zu schweben. Deshalb galt sie schon in der Antike als Pflanze der Geheimnisse, des Schutzes und der spirituellen Heilung. Nur wenige wissen jedoch, wie streng die eigentliche Erntepraxis war und welche Geheimnisse diese Pflanze umgaben. Spannend ist, dass ich beim Durchblättern eines alten Buches in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien eine seltene Information fand — etwas, worüber heute kaum jemand spricht: Man glaubte, dass selbst der Schatten der Mistel kein Eisen berühren durfte , sonst würde ihre heilige Energie schwächer werden. Eisen galt als zu dichtes, „irdisches“ Metall, das die feine Verbindung der Mistel zu den höheren Ebenen unterbrach. Das heilige Ernteritual Für Druiden und manche mittelalterlichen Heiler war das Sammeln der Mistel ein heiliger Akt, fast ein religiöses Ritu...

„Die Grüne Fee“ zwischen Rausch, Kunst und Klosterkräutern

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  Ein bitteres Wiedersehen Ich habe bereits früher über Wermut geschrieben – über seine Rolle als Aperitif, als Cocktail-Zutat, als stilvolles Getränk mit einer gewissen Bitterkeit. Doch dieses Mal möchte ich tiefer gehen. Ich will nicht über den Geschmack sprechen, sondern über die Geschichte der Pflanze , über ihre mythische Aura , ihre medizinische, erotische und künstlerische Reise durch die Jahrhunderte. Denn Wermut ist mehr als eine Zutat in einem Glas Martini. Er ist ein kulturelles Symbol , ein Spiegel von Lust, Kontrolle, Wahnsinn und Inspiration. Vom mittelalterlichen Klostergarten bis zu den verrauchten Pariser Cafés, von Nonnen zu Nihilisten, von Hildegard von Bingen bis Oscar Wilde – diese Pflanze hat Welten bewegt . In diesem Artikel lade ich euch ein, gemeinsam mit mir der Spur der „Grünen Fee“ zu folgen: bitter, betörend, berauschend. 1. Wer hat den Wermut verlobt? – Eine kurze Geschichte der Bitterkeit Wermut – vom althochdeutschen wermuota („der Gesunde Mut“...

Distel – Die unbeugsame Heilerin

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  Carduus Man kann sie nicht übersehen. Mitten im Sommerlicht steht sie da – nicht wie ein zartes Kräutlein, sondern wie eine Wächterin. Ihre Blätter stechen, ihre Haltung warnt – und doch zieht sie mich magisch an. Sie wirkt nicht einladend, aber echt. Und das allein macht sie mir sympathisch. Die Distel – genauer gesagt, Carduus – gehört zu den ältesten Heilpflanzen Europas. Schon die Griechen schätzten sie: Dioskurides schrieb im ersten Jahrhundert über ihre Kraft, die Galle zu reinigen und den Körper von „dicken Säften“ zu befreien. In der Antike galt sie als Meisterin der Reinigung – sowohl innerlich als auch symbolisch. Sie wurde bei Leberleiden, Verdauungsproblemen, ja sogar gegen Melancholie eingesetzt. Im Mittelalter taucht sie immer wieder in Klostergärten auf – als starke, bittere Pflanze , die Mut, Kraft und Widerstand schenkt. Man kochte aus ihren jungen Blättern einen Lebertrank oder legte sie in Essig ein, um den Körper nach dem Winter „durchzulüften“. Un...

Weinraute – Die starke Pflanze mit zarter Seele

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Weinraute (Ruta graveolens) Es gibt Pflanzen, die einem schon beim ersten Kontakt das Gefühl geben, dass sie mehr sind als nur Kräuter im Garten. Für mich ist die Weinraute (Ruta graveolens) genau so eine Pflanze. Stark im Duft, fast schroff im Wesen – und doch eine alte Heilerin mit einer tiefen, schützenden Energie. Schon in der Antike wurde sie von Dioskurides beschrieben – als eine Pflanze mit großem Heilpotenzial. Ihr bitterer Geschmack und ihr intensives Aroma täuschen nicht: Diese Pflanze will nicht jedem gefallen. Aber wer sich auf sie einlässt, spürt schnell ihre Wirkung.  Wofür wurde Weinraute früher verwendet? In De Materia Medica schreibt Dioskurides, dass Weinraute vielseitig einsetzbar ist: Sie stärkt das Herz und beruhigt die Nerven Fördert die Verdauung Hilft bei Menstruationsbeschwerden Gilt als Gegengift bei Schlangenbissen Wurde sogar zur Stärkung der Sehkraft empfohlen Auch in Klostergärten war sie beliebt – nicht zuletzt, weil man glaubt...

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