Hanf in der mittelalterlichen Medizin
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Der Sumpfschachtelhalm sieht dem Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) zum Verwechseln ähnlich. Beide haben den typischen "Schachtelhalm-Look": grüne, hohle Stängel, quirlförmig angeordnete Seitentriebe. Doch der Teufel steckt im Detail:
Sumpfschachtelhalm wächst bevorzugt auf feuchten, moorigen Wiesen und an Bachufern.
Er hat dickere, dunklere Triebe.
Seine Sprossen sind weniger biegsam und oft giftig – besonders für Tiere.
Schon im Mittelalter war bekannt: Der Sumpfschachtelhalm ist leicht giftig, besonders für Pferde und Kühe. Der Verzehr kann zu Koordinationsstörungen, Durchfall und sogar Krämpfen führen. Menschen sollten ebenfalls vorsichtig sein. Dennoch wurde er in kleinsten Dosen und nur äußerlich in seltenen Fällen genutzt – etwa für Umschläge bei Rheuma oder entzündlichen Hauterkrankungen.
Auch wenn er nicht als klassische Heilpflanze gilt, enthält der Sumpfschachtelhalm:
Kieselsäure (Silicium) – wichtig für Bindegewebe und Knochen
Alkaloide wie Palustrin – toxisch, daher nur mit großer Vorsicht zu behandeln
Gerbstoffe, Flavonoide
Im Gegensatz zum Ackerschachtelhalm, der reichlich therapeutisch genutzt wird, bleibt der Sumpfschachtelhalm eher ein warnendes Beispiel: Nicht alles Grüne heilt.
Heutige Kräuterkundige sollten sich – wie einst die Mönche und weisen Frauen – auf genaue Pflanzenkenntnis verlassen. Die richtige Bestimmung ist der erste Schritt zur wirksamen und sicheren Anwendung. Der Sumpfschachtelhalm mahnt uns zur Demut vor der Natur – und zur Achtung vor dem alten Wissen.
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