Misteln – Die Pflanze zwischen den Welten

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  Die Mistel war schon immer eine Pflanze, die Respekt einflößte. Sie wächst nicht im Boden, folgt nicht den üblichen Regeln der Pflanzenwelt und scheint zwischen Himmel und Erde zu schweben. Deshalb galt sie schon in der Antike als Pflanze der Geheimnisse, des Schutzes und der spirituellen Heilung. Nur wenige wissen jedoch, wie streng die eigentliche Erntepraxis war und welche Geheimnisse diese Pflanze umgaben. Spannend ist, dass ich beim Durchblättern eines alten Buches in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien eine seltene Information fand — etwas, worüber heute kaum jemand spricht: Man glaubte, dass selbst der Schatten der Mistel kein Eisen berühren durfte , sonst würde ihre heilige Energie schwächer werden. Eisen galt als zu dichtes, „irdisches“ Metall, das die feine Verbindung der Mistel zu den höheren Ebenen unterbrach. Das heilige Ernteritual Für Druiden und manche mittelalterlichen Heiler war das Sammeln der Mistel ein heiliger Akt, fast ein religiöses Ritu...

Holunderbeeren – Kleine Juwelen mit großer Kraft

 


Beim Streifen durch alte Wälder fallen die kleinen, tiefvioletten Holunderbeeren sofort ins Auge. Sie glitzern wie winzige Edelsteine im Sonnenlicht und wirken wie stille Zeugen vergangener Zeiten. Holunderbeeren sind mehr als bloße Früchte – sie bergen Geschichten und Heilkräfte, die seit Jahrhunderten weitergegeben werden.

Ein Schatz der alten Heiler

Viele Menschen kennen Holunder nur als Sirup gegen Erkältungen. Doch im Mittelalter wussten Mönche und Kräuterkundige um ihre weitreichende Wirkung:

  • Sie stärken das Immunsystem auf sanfte Weise.

  • Sie lindern Entzündungen und unterstützen die Regeneration.

  • Sie schenken innere Balance und helfen, emotionale Spannungen zu lösen.

In alten Handschriften wird beschrieben, dass Holunderbeeren auch seelische Reinigung bewirken – sie können alte Trauer lösen und inneren Frieden fördern.

Geheimnisse der Klosterapotheken

Nur wenige wissen, dass Holunder früher als Schutzpflanze galt. Blätter oder getrocknete Beeren wurden in Kinderzimmer gelegt, um böse Energien fernzuhalten. In Salben und Balsamen halfen die Beeren bei kleinen Wunden oder gereizter Haut – eine sanfte Kraft für Körper und Seele zugleich.

Die dunkle Seite der Schönheit

Roh dürfen Holunderbeeren nie gegessen werden, da sie Spuren von Cyaniden enthalten. Richtig verarbeitet, entfalten sie jedoch ihre volle Heilkraft. Alte Apotheker kombinierten sie mit Ölen oder Butter, um Balsame für Haut und Herz herzustellen.

Ein einfacher Holunderbeeren-Balsam

Ich habe eine vereinfachte Version für zu Hause entwickelt, inspiriert von den alten Klosterapotheken. Sie ist leicht herzustellen und pflegt die Haut auf natürliche Weise.

Zutaten:

  • 20 g Mandelöl oder Jojobaöl

  • 10 g Sheabutter oder Kakaobutter

  • 5 g getrocknete Holunderbeeren, fein gemörsert oder als Extrakt

  • Optional: ein paar Tropfen Vitamin E

Zubereitung:

  1. Öl und Butter vorsichtig erwärmen, bis sie schmelzen.

  2. Holunderbeeren oder Extrakt unterrühren.

  3. Abkühlen lassen und in ein sauberes Glas füllen.

  4. Kurz bevor die Masse fest wird, Vitamin E unterrühren.

Anwendung:
Sanft auf kleine Wunden, trockene Stellen oder gereizte Haut auftragen. Der Balsam wirkt beruhigend, pflegend und unterstützt die Hautregeneration.

Hinweis: Ich habe diese vereinfachte Version selbst angepasst, damit sie jeder leicht zu Hause herstellen kann, ohne spezielle Geräte oder schwer zugängliche Zutaten.

Ein persönlicher Moment

Wenn ich Holunderbeeren sammle, achte ich auf jedes Detail: die runde Form, den tiefen Farbton, den Duft im Herbstwind. Es ist fast so, als würde ich die Geschichten der alten Heiler hören. Holunderbeeren sind Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Körper und Seele.


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