Misteln – Die Pflanze zwischen den Welten

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  Die Mistel war schon immer eine Pflanze, die Respekt einflößte. Sie wächst nicht im Boden, folgt nicht den üblichen Regeln der Pflanzenwelt und scheint zwischen Himmel und Erde zu schweben. Deshalb galt sie schon in der Antike als Pflanze der Geheimnisse, des Schutzes und der spirituellen Heilung. Nur wenige wissen jedoch, wie streng die eigentliche Erntepraxis war und welche Geheimnisse diese Pflanze umgaben. Spannend ist, dass ich beim Durchblättern eines alten Buches in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien eine seltene Information fand — etwas, worüber heute kaum jemand spricht: Man glaubte, dass selbst der Schatten der Mistel kein Eisen berühren durfte , sonst würde ihre heilige Energie schwächer werden. Eisen galt als zu dichtes, „irdisches“ Metall, das die feine Verbindung der Mistel zu den höheren Ebenen unterbrach. Das heilige Ernteritual Für Druiden und manche mittelalterlichen Heiler war das Sammeln der Mistel ein heiliger Akt, fast ein religiöses Ritu...

Heilpflanzen gegen Schmerzen und Entzündungen in De Materia Medica

Dioskurides' Werk De Materia Medica enthält zahlreiche Hinweise zu Pflanzen, die bei Schmerzen und Entzündungen verwendet wurden – Beschwerden, die auch heute allgegenwärtig sind. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der bedeutendsten natürlichen Heilmittel aus der Antike.

Weidenrinde (Salix spp.)

Die Weidenrinde ist wahrscheinlich das bekannteste Beispiel. Dioskurides empfahl sie bei Fieber, Gelenkschmerzen und Entzündungen. Ihr Hauptwirkstoff, das Salicin, wurde später zur Grundlage des Medikaments Aspirin. Schon im Altertum war bekannt, dass ein Absud aus der Rinde schmerzlindernd wirkt.

Mohn (Papaver somniferum)

Der Schlafmohn wurde in geringen Dosen als Mittel gegen starke Schmerzen eingesetzt. Dioskurides warnte jedoch vor einer zu hohen Dosierung. Die milchige Flüssigkeit des Mohns – der Vorläufer von Opium – wurde äußerlich und innerlich genutzt.

Beinwell (Symphytum officinale)

Beinwell wurde bei Prellungen, Verstauchungen und Gelenkbeschwerden empfohlen. Dioskurides beschreibt seine entzündungshemmende Wirkung, besonders bei äußerlicher Anwendung in Form von Umschlägen.

Kamille (Matricaria chamomilla)

Die Kamille war ein bewährtes Mittel gegen Magenbeschwerden und entzündliche Prozesse im Körper. Dioskurides erwähnte ihre beruhigende und entkrampfende Wirkung, ähnlich wie sie auch heute in der Phytotherapie verwendet wird.

Myrrhe (Commiphora myrrha)

Die Myrrhe wurde innerlich bei Entzündungen der Atemwege und äußerlich bei Wunden eingesetzt. Dioskurides beschrieb sie als adstringierend und heilungsfördernd, besonders bei infizierten Hautstellen.

Wie wurde das Wissen weitergegeben?

In mittelalterlichen Klöstern wurden diese Pflanzen oft in Heilgärten kultiviert. Das Wissen aus De Materia Medica floss in zahlreiche Kräuterbücher ein, darunter das Lorscher Arzneibuch und die Schriften von Hildegard von Bingen.

Fazit

Die Behandlung von Schmerzen und Entzündungen mit Pflanzen hat eine jahrtausendealte Tradition. Dioskurides legte mit De Materia Medica den Grundstein für viele Anwendungen, die auch heute noch medizinisch relevant sind. Es lohnt sich, dieses alte Wissen neu zu entdecken.


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