Maronen – Die heilende Kraft der Edelkastanie im Klosterwissen von Hildegard von Binge

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  Hildegard von Bingen schrieb der Edelkastanie eine besondere Kraft zu: Sie helfe, das Herz zu festigen und die Melancholie zu vertreiben. Für sie war die Kastanie ein Symbol des Lichts – ein Baum, der den Menschen in dunklen Zeiten Hoffnung schenkt. Wenn die ersten Herbstnebel kamen, sammelten die Brüder die glänzenden Früchte, trockneten oder rösteten sie und bewahrten sie sorgfältig für die kalten Monate auf. Doch hinter dieser schlichten Tätigkeit verbarg sich tiefes Wissen: die Erkenntnis, dass Nahrung auch Heilung sein kann. Hildegard von Bingen schrieb in ihrer Physica , dass der Kastanienbaum „eine große Kraft in sich trägt, um das Gehirn zu stärken und die Melancholie zu vertreiben“. Sie empfahl, regelmäßig Maronen zu essen, um den Geist zu klären und das Herz zu festigen. Für sie war die Kastanie eine Pflanze des Lichts – eine, die den Menschen aufrichtet und ihm seelische Ruhe schenkt. In den Klosterküchen wurden Maronen zu Mehl gemahlen und mit Honig vermischt, um ...

Heilpflanzen gegen Schmerzen und Entzündungen in De Materia Medica

Dioskurides' Werk De Materia Medica enthält zahlreiche Hinweise zu Pflanzen, die bei Schmerzen und Entzündungen verwendet wurden – Beschwerden, die auch heute allgegenwärtig sind. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der bedeutendsten natürlichen Heilmittel aus der Antike.

Weidenrinde (Salix spp.)

Die Weidenrinde ist wahrscheinlich das bekannteste Beispiel. Dioskurides empfahl sie bei Fieber, Gelenkschmerzen und Entzündungen. Ihr Hauptwirkstoff, das Salicin, wurde später zur Grundlage des Medikaments Aspirin. Schon im Altertum war bekannt, dass ein Absud aus der Rinde schmerzlindernd wirkt.

Mohn (Papaver somniferum)

Der Schlafmohn wurde in geringen Dosen als Mittel gegen starke Schmerzen eingesetzt. Dioskurides warnte jedoch vor einer zu hohen Dosierung. Die milchige Flüssigkeit des Mohns – der Vorläufer von Opium – wurde äußerlich und innerlich genutzt.

Beinwell (Symphytum officinale)

Beinwell wurde bei Prellungen, Verstauchungen und Gelenkbeschwerden empfohlen. Dioskurides beschreibt seine entzündungshemmende Wirkung, besonders bei äußerlicher Anwendung in Form von Umschlägen.

Kamille (Matricaria chamomilla)

Die Kamille war ein bewährtes Mittel gegen Magenbeschwerden und entzündliche Prozesse im Körper. Dioskurides erwähnte ihre beruhigende und entkrampfende Wirkung, ähnlich wie sie auch heute in der Phytotherapie verwendet wird.

Myrrhe (Commiphora myrrha)

Die Myrrhe wurde innerlich bei Entzündungen der Atemwege und äußerlich bei Wunden eingesetzt. Dioskurides beschrieb sie als adstringierend und heilungsfördernd, besonders bei infizierten Hautstellen.

Wie wurde das Wissen weitergegeben?

In mittelalterlichen Klöstern wurden diese Pflanzen oft in Heilgärten kultiviert. Das Wissen aus De Materia Medica floss in zahlreiche Kräuterbücher ein, darunter das Lorscher Arzneibuch und die Schriften von Hildegard von Bingen.

Fazit

Die Behandlung von Schmerzen und Entzündungen mit Pflanzen hat eine jahrtausendealte Tradition. Dioskurides legte mit De Materia Medica den Grundstein für viele Anwendungen, die auch heute noch medizinisch relevant sind. Es lohnt sich, dieses alte Wissen neu zu entdecken.


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