Hanf in der mittelalterlichen Medizin

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  Cannabis sativa Pflanzen im Klostergarten Im Mittelalter waren Klostergärten lebendige Apotheken. Der Hanf ( Cannabis sativa ) hatte dort seinen festen Platz – nicht nur wegen seiner Fasern und nahrhaften Samen, sondern auch wegen seiner heilenden Kräfte. Mönche pflegten ihn mit Sorgfalt, verwendeten Blätter, Samen und manchmal auch Blüten für Aufgüsse, Salben und Umschläge gegen Schmerzen und Entzündungen. Jede Pflanze wurde mit Respekt behandelt, als Teil einer göttlichen Ordnung. Islamische Heilkunst Auch die islamische Medizin des Mittelalters kannte die Heilkraft des Hanfs. Heilkundige beschrieben seine harntreibende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Er fand Anwendung bei Migräne, Gelenkbeschwerden, Verdauungsproblemen und nervösen Leiden. Öl aus den Samen wurde äußerlich aufgetragen, während Abkochungen mit Bedacht dosiert wurden. Dieses Wissen gelangte später nach Europa und prägte auch die Klostermedizin. Volksheilkunde und Maßhaltung In der Volksmed...

Myrrhe, das heilige Harz


Ein Schatz aus der Wüste, getragen durch die Jahrhunderte

Myrrhe ist mehr als nur ein duftendes Harz. Für mich ist sie wie ein altes, stilles Geheimnis der Erde – ein Geschenk, das uns Menschen seit Jahrtausenden begleitet. Bereits in der Antike galt sie als kostbar, wurde in Tempeln geopfert, in Salbungen verwendet und als Medizin verehrt. Und im Mittelalter, hinter den dicken Mauern der Klöster, fand sie ihren festen Platz in der Heilkunde der Mönche und Nonnen.

Was genau ist Myrrhe?

Myrrhe stammt von den Bäumen der Gattung Commiphora, die vor allem in trockenen Regionen wie Somalia oder dem Jemen wachsen. Wenn man die Rinde vorsichtig einritzt, tritt ein dicker, milchiger Saft aus, der an der Luft zu einem goldbraunen, manchmal rötlichen Harz erstarrt. Der Duft ist würzig, balsamisch, fast mystisch – wie ein Hauch von Wüste, Geschichte und heiliger Stille.

Wie wirkte Myrrhe – und warum?

Die Menschen damals wussten nicht, was ein „antibakteriell“ oder „antimykotisch“ bedeutet – aber sie beobachteten genau. Wenn sie das Harz auf entzündete Wunden auftrugen, heilten diese schneller. Bei Mundgeschwüren wirkte eine Spülung mit Myrrhetinktur beruhigend und schmerzlindernd. Bei Pilzinfektionen zeigte sich, dass sie das Wachstum hemmte. Und wer in ihrer Nähe räucherte, fühlte sich oft ruhiger, gesammelt, fast wie gereinigt.

Die heilenden Eigenschaften der Myrrhe entfalteten sich auf vielen Ebenen – äußerlich auf Haut und Schleimhäuten, innerlich auf den Verdauungstrakt, und geistig durch ihre aromatische Tiefe.

Myrrhe im Mittelalter

In der Welt der Klostermedizin war Myrrhe ein fester Bestandteil der Heilmittel. Mönche wie Hildegard von Bingen schätzten ihre Wirkung gegen Entzündungen und Hautkrankheiten.

Sie stellten Tinkturen her, mit denen man entzündetes Zahnfleisch oder Aphthen behandeln konnte.
Salben mit Myrrhe wurden bei Ekzemen, Hämorrhoiden oder Pilzerkrankungen wie Nagelpilz verwendet.
Auch als Räucherwerk hatte sie ihren Platz – sie reinigte nicht nur Räume, sondern auch die Gedanken.

Für viele war sie nicht nur ein Heilmittel, sondern auch ein spiritueller Schutz.

Und heute?

Auch heute noch ist Myrrhe ein wertvoller Bestandteil der Naturheilkunde. In Reformhäusern und Apotheken findet man sie in verschiedenen Formen:

  • Als ätherisches Öl für die Duftlampe oder zur Hautpflege

  • Als Tinktur zur Mundspülung oder äußerlichen Anwendung

  • Als Bestandteil von Salben bei Hautproblemen

  • In Kapselform zur Unterstützung bei Darmentzündungen

Ein paar Hinweise zur Anwendung

Wichtig ist: Ätherisches Myrrheöl sollte nie unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden.
In der Schwangerschaft sollte man auf Myrrhe verzichten oder sie nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden.
Auch bei innerlicher Anwendung ist Vorsicht geboten – hier empfiehlt sich immer eine fachliche Beratung.

Fazit

Myrrhe ist für mich wie ein leiser Begleiter durch die Zeiten. Ein Geschenk der Erde, das uns daran erinnert, wie viel Weisheit in der Natur liegt. Ob im Kloster des Mittelalters oder im modernen Alltag – sie heilt, beruhigt und verbindet uns mit einer tieferen Ebene des Seins.

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