Misteln – Die Pflanze zwischen den Welten

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  Die Mistel war schon immer eine Pflanze, die Respekt einflößte. Sie wächst nicht im Boden, folgt nicht den üblichen Regeln der Pflanzenwelt und scheint zwischen Himmel und Erde zu schweben. Deshalb galt sie schon in der Antike als Pflanze der Geheimnisse, des Schutzes und der spirituellen Heilung. Nur wenige wissen jedoch, wie streng die eigentliche Erntepraxis war und welche Geheimnisse diese Pflanze umgaben. Spannend ist, dass ich beim Durchblättern eines alten Buches in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien eine seltene Information fand — etwas, worüber heute kaum jemand spricht: Man glaubte, dass selbst der Schatten der Mistel kein Eisen berühren durfte , sonst würde ihre heilige Energie schwächer werden. Eisen galt als zu dichtes, „irdisches“ Metall, das die feine Verbindung der Mistel zu den höheren Ebenen unterbrach. Das heilige Ernteritual Für Druiden und manche mittelalterlichen Heiler war das Sammeln der Mistel ein heiliger Akt, fast ein religiöses Ritu...

Klosterbalsam für Narben und seelische Wunden

                                                     Heilbalsam für Narben & Hautrisse


Manchmal hinterlassen Verletzungen nicht nur Spuren auf der Haut, sondern auch in der Seele. Schon die alten Mönche wussten: wenn die Haut sich wieder schließen soll, braucht sie nicht nur Schutz, sondern auch Zuwendung. Und genau das schenkt uns die Natur – leise, kraftvoll, unaufdringlich.

Ich erinnere mich an eine Stelle bei Hildegard von Bingen, die schrieb, dass die Haut wie ein „Fenster der Seele“ sei. Sie heilte nicht nur Wunden, sondern auch das Vertrauen, dass der Körper zurück ins Gleichgewicht findet.

Heute möchte ich mit dir ein Rezept teilen, das inspiriert ist von klösterlichem Wissen, aber so schlicht und rein ist, dass du es auch in deiner Küche herstellen kannst. Kein fettiger Salbenklumpen – sondern ein feiner, fast seidig-apriger Balsam, der die Haut aufnimmt wie Regen die Erde.


Rezept: Heilbalsam für Narben & Hautrisse

Fette Phase

  • 15 g Mandelöl (oder Jojobaöl, dem Hautsebum sehr ähnlich)

  • 10 g Ringelblumen-Mazerat (in Oliven- oder Sonnenblumenöl)

  • 5 g Sheabutter oder Kakaobutter

  • 6 g Cera Bellina oder Emulsan (natürliche Emulgatoren)

Wässrige Phase

  • 50 g destilliertes Wasser (oder Kamillentee, gut gefiltert)

  • 5 g Aloe-Vera-Gel

Zum Abschluss

  • 5 Tr. Vitamin E (Antioxidans, schützt die Öle)

  • 8–10 Tr. ätherisches Öl von Lavendel oder Weihrauch

  • Optional: ein paar Tropfen natürlicher Konservierer (z. B. Cosgard) – sonst bitte im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von 2 Wochen verbrauchen.


 Zubereitung wie ein Ritual

  1. Die fette Phase im Wasserbad langsam schmelzen.

  2. In einem zweiten Gefäß die wässrige Phase leicht erwärmen.

  3. Unter stetigem Rühren beide Phasen zusammenführen, bis eine feine Creme entsteht.

  4. Vitamin E, ätherische Öle und ggf. Konservierer erst zum Schluss einrühren.

  5. In ein dunkles Glas füllen – fertig ist dein Klosterbalsam.

Anwendung

Dieser Balsam zieht schnell ein, ist weder zu fettig noch zu schwer, und fühlt sich an, als würde die Haut ein Stück Frieden trinken. Verwende ihn für kleine Narben, trockene Stellen oder Risse – immer dann, wenn die Haut nach Heilung ruft.

Für mich ist jedes Auftragen mehr als Hautpflege. Es ist ein stilles Gebet: „Heile, was verwundet ist.“

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