Maronen – Die heilende Kraft der Edelkastanie im Klosterwissen von Hildegard von Binge

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  Hildegard von Bingen schrieb der Edelkastanie eine besondere Kraft zu: Sie helfe, das Herz zu festigen und die Melancholie zu vertreiben. Für sie war die Kastanie ein Symbol des Lichts – ein Baum, der den Menschen in dunklen Zeiten Hoffnung schenkt. Wenn die ersten Herbstnebel kamen, sammelten die Brüder die glänzenden Früchte, trockneten oder rösteten sie und bewahrten sie sorgfältig für die kalten Monate auf. Doch hinter dieser schlichten Tätigkeit verbarg sich tiefes Wissen: die Erkenntnis, dass Nahrung auch Heilung sein kann. Hildegard von Bingen schrieb in ihrer Physica , dass der Kastanienbaum „eine große Kraft in sich trägt, um das Gehirn zu stärken und die Melancholie zu vertreiben“. Sie empfahl, regelmäßig Maronen zu essen, um den Geist zu klären und das Herz zu festigen. Für sie war die Kastanie eine Pflanze des Lichts – eine, die den Menschen aufrichtet und ihm seelische Ruhe schenkt. In den Klosterküchen wurden Maronen zu Mehl gemahlen und mit Honig vermischt, um ...

Klosterbalsam für Narben und seelische Wunden

                                                     Heilbalsam für Narben & Hautrisse


Manchmal hinterlassen Verletzungen nicht nur Spuren auf der Haut, sondern auch in der Seele. Schon die alten Mönche wussten: wenn die Haut sich wieder schließen soll, braucht sie nicht nur Schutz, sondern auch Zuwendung. Und genau das schenkt uns die Natur – leise, kraftvoll, unaufdringlich.

Ich erinnere mich an eine Stelle bei Hildegard von Bingen, die schrieb, dass die Haut wie ein „Fenster der Seele“ sei. Sie heilte nicht nur Wunden, sondern auch das Vertrauen, dass der Körper zurück ins Gleichgewicht findet.

Heute möchte ich mit dir ein Rezept teilen, das inspiriert ist von klösterlichem Wissen, aber so schlicht und rein ist, dass du es auch in deiner Küche herstellen kannst. Kein fettiger Salbenklumpen – sondern ein feiner, fast seidig-apriger Balsam, der die Haut aufnimmt wie Regen die Erde.


Rezept: Heilbalsam für Narben & Hautrisse

Fette Phase

  • 15 g Mandelöl (oder Jojobaöl, dem Hautsebum sehr ähnlich)

  • 10 g Ringelblumen-Mazerat (in Oliven- oder Sonnenblumenöl)

  • 5 g Sheabutter oder Kakaobutter

  • 6 g Cera Bellina oder Emulsan (natürliche Emulgatoren)

Wässrige Phase

  • 50 g destilliertes Wasser (oder Kamillentee, gut gefiltert)

  • 5 g Aloe-Vera-Gel

Zum Abschluss

  • 5 Tr. Vitamin E (Antioxidans, schützt die Öle)

  • 8–10 Tr. ätherisches Öl von Lavendel oder Weihrauch

  • Optional: ein paar Tropfen natürlicher Konservierer (z. B. Cosgard) – sonst bitte im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von 2 Wochen verbrauchen.


 Zubereitung wie ein Ritual

  1. Die fette Phase im Wasserbad langsam schmelzen.

  2. In einem zweiten Gefäß die wässrige Phase leicht erwärmen.

  3. Unter stetigem Rühren beide Phasen zusammenführen, bis eine feine Creme entsteht.

  4. Vitamin E, ätherische Öle und ggf. Konservierer erst zum Schluss einrühren.

  5. In ein dunkles Glas füllen – fertig ist dein Klosterbalsam.

Anwendung

Dieser Balsam zieht schnell ein, ist weder zu fettig noch zu schwer, und fühlt sich an, als würde die Haut ein Stück Frieden trinken. Verwende ihn für kleine Narben, trockene Stellen oder Risse – immer dann, wenn die Haut nach Heilung ruft.

Für mich ist jedes Auftragen mehr als Hautpflege. Es ist ein stilles Gebet: „Heile, was verwundet ist.“

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