Hanf in der mittelalterlichen Medizin

Bild
  Cannabis sativa Pflanzen im Klostergarten Im Mittelalter waren Klostergärten lebendige Apotheken. Der Hanf ( Cannabis sativa ) hatte dort seinen festen Platz – nicht nur wegen seiner Fasern und nahrhaften Samen, sondern auch wegen seiner heilenden Kräfte. Mönche pflegten ihn mit Sorgfalt, verwendeten Blätter, Samen und manchmal auch Blüten für Aufgüsse, Salben und Umschläge gegen Schmerzen und Entzündungen. Jede Pflanze wurde mit Respekt behandelt, als Teil einer göttlichen Ordnung. Islamische Heilkunst Auch die islamische Medizin des Mittelalters kannte die Heilkraft des Hanfs. Heilkundige beschrieben seine harntreibende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Er fand Anwendung bei Migräne, Gelenkbeschwerden, Verdauungsproblemen und nervösen Leiden. Öl aus den Samen wurde äußerlich aufgetragen, während Abkochungen mit Bedacht dosiert wurden. Dieses Wissen gelangte später nach Europa und prägte auch die Klostermedizin. Volksheilkunde und Maßhaltung In der Volksmed...

Zubereitung von Robinienblüten – Tee und Klostergebäck

 


Die duftenden Blüten der Robinie (Robinia pseudoacacia) bergen eine stille Kraft in sich – heilend und nährend zugleich. In der klösterlichen Pflanzenheilkunde wurden sie nicht nur medizinisch verwendet, sondern auch als milde Speise zur seelischen Erbauung. Nachfolgend findest du zwei bewährte Arten, diese Blüten in deinen Alltag zu integrieren.


1. Robinienblütentee gegen Reizhusten und innere Unruhe

Dieser Tee war besonders in den Benediktinerinnenklöstern verbreitet und wurde bei trockenem Husten, nervösem Magen und Schlafstörungen empfohlen. Er wirkt reizlindernd, beruhigend und leicht krampflösend.

Zutaten:

  • 1 bis 2 Teelöffel getrocknete Robinienblüten

  • 250 ml heißes (nicht kochendes) Wasser

Zubereitung:

  1. Die getrockneten Blüten in eine Tasse geben.

  2. Mit heißem Wasser übergießen und 8–10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.

  3. Abseihen und schluckweise trinken – am besten am Abend.

Optional kann der Tee mit einem Löffel Lindenhonig verfeinert werden. Bei Reizhusten empfiehlt es sich, 2–3 Tassen täglich zu trinken, über maximal 7 Tage.


2. Frittierte Robinienblüten – Frühlingsgebäck aus der Klosterküche

Diese besondere Speise wurde traditionell im Mai zur Feier der ersten Ernten serviert. In alten Klosterküchen galten solche Gerichte als Ausdruck von Dankbarkeit und göttlicher Fülle.

Zutaten:

  • Frisch gepflückte, ungewaschene Robinienblüten (nur die offenen, intakten Dolden)

  • 100 g Mehl

  • 1 Ei

  • 150 ml Milch oder Wasser

  • 1 Prise Salz

  • Butterschmalz oder Öl zum Ausbacken

  • Puderzucker oder Honig zum Bestreuen

Zubereitung:

  1. Mehl, Ei, Milch und Salz zu einem glatten Teig verrühren.

  2. Die Blütendolden durch den Teig ziehen, bis sie vollständig umhüllt sind.

  3. In heißem Fett goldgelb ausbacken, dann auf Küchenpapier abtropfen lassen.

  4. Mit Puderzucker bestäuben oder mit etwas warmem Honig beträufeln.

Diese Blütenküchlein werden am besten frisch serviert – als süßer Abschluss eines einfachen Mahls oder als besondere Gabe zum Nachmittagstee.


Hinweis zur Sicherheit

Die Blätter, Rinde und Samen der Robinie sind giftig. Nur die frischen oder getrockneten Blüten dürfen verwendet werden, und auch diese sollten nicht über längere Zeit oder in großen Mengen konsumiert werden. Schwangere, Stillende und kleine Kinder sollten vorher Rücksprache mit einer Fachperson halten.


„Das einfache Brot des Tages wird durch die Blüte veredelt, wenn sie mit Achtsamkeit gereicht wird.“
– Aus der Hausordnung eines Augustinerinnenklosters, 16. Jh.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Schafgarbe – Die verborgene Heilpflanze der Mönche und ihr spirituelles Geheimnis

Altbewährte Hustensirupe aus der Klostertradition – Salbei, Thymian & Co

Pflanzen, Rituale & Heilwissen aus alten Zeiten