Maronen – Die heilende Kraft der Edelkastanie im Klosterwissen von Hildegard von Binge

Bild
  Hildegard von Bingen schrieb der Edelkastanie eine besondere Kraft zu: Sie helfe, das Herz zu festigen und die Melancholie zu vertreiben. Für sie war die Kastanie ein Symbol des Lichts – ein Baum, der den Menschen in dunklen Zeiten Hoffnung schenkt. Wenn die ersten Herbstnebel kamen, sammelten die Brüder die glänzenden Früchte, trockneten oder rösteten sie und bewahrten sie sorgfältig für die kalten Monate auf. Doch hinter dieser schlichten Tätigkeit verbarg sich tiefes Wissen: die Erkenntnis, dass Nahrung auch Heilung sein kann. Hildegard von Bingen schrieb in ihrer Physica , dass der Kastanienbaum „eine große Kraft in sich trägt, um das Gehirn zu stärken und die Melancholie zu vertreiben“. Sie empfahl, regelmäßig Maronen zu essen, um den Geist zu klären und das Herz zu festigen. Für sie war die Kastanie eine Pflanze des Lichts – eine, die den Menschen aufrichtet und ihm seelische Ruhe schenkt. In den Klosterküchen wurden Maronen zu Mehl gemahlen und mit Honig vermischt, um ...

Zubereitung von Robinienblüten – Tee und Klostergebäck

 


Die duftenden Blüten der Robinie (Robinia pseudoacacia) bergen eine stille Kraft in sich – heilend und nährend zugleich. In der klösterlichen Pflanzenheilkunde wurden sie nicht nur medizinisch verwendet, sondern auch als milde Speise zur seelischen Erbauung. Nachfolgend findest du zwei bewährte Arten, diese Blüten in deinen Alltag zu integrieren.


1. Robinienblütentee gegen Reizhusten und innere Unruhe

Dieser Tee war besonders in den Benediktinerinnenklöstern verbreitet und wurde bei trockenem Husten, nervösem Magen und Schlafstörungen empfohlen. Er wirkt reizlindernd, beruhigend und leicht krampflösend.

Zutaten:

  • 1 bis 2 Teelöffel getrocknete Robinienblüten

  • 250 ml heißes (nicht kochendes) Wasser

Zubereitung:

  1. Die getrockneten Blüten in eine Tasse geben.

  2. Mit heißem Wasser übergießen und 8–10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.

  3. Abseihen und schluckweise trinken – am besten am Abend.

Optional kann der Tee mit einem Löffel Lindenhonig verfeinert werden. Bei Reizhusten empfiehlt es sich, 2–3 Tassen täglich zu trinken, über maximal 7 Tage.


2. Frittierte Robinienblüten – Frühlingsgebäck aus der Klosterküche

Diese besondere Speise wurde traditionell im Mai zur Feier der ersten Ernten serviert. In alten Klosterküchen galten solche Gerichte als Ausdruck von Dankbarkeit und göttlicher Fülle.

Zutaten:

  • Frisch gepflückte, ungewaschene Robinienblüten (nur die offenen, intakten Dolden)

  • 100 g Mehl

  • 1 Ei

  • 150 ml Milch oder Wasser

  • 1 Prise Salz

  • Butterschmalz oder Öl zum Ausbacken

  • Puderzucker oder Honig zum Bestreuen

Zubereitung:

  1. Mehl, Ei, Milch und Salz zu einem glatten Teig verrühren.

  2. Die Blütendolden durch den Teig ziehen, bis sie vollständig umhüllt sind.

  3. In heißem Fett goldgelb ausbacken, dann auf Küchenpapier abtropfen lassen.

  4. Mit Puderzucker bestäuben oder mit etwas warmem Honig beträufeln.

Diese Blütenküchlein werden am besten frisch serviert – als süßer Abschluss eines einfachen Mahls oder als besondere Gabe zum Nachmittagstee.


Hinweis zur Sicherheit

Die Blätter, Rinde und Samen der Robinie sind giftig. Nur die frischen oder getrockneten Blüten dürfen verwendet werden, und auch diese sollten nicht über längere Zeit oder in großen Mengen konsumiert werden. Schwangere, Stillende und kleine Kinder sollten vorher Rücksprache mit einer Fachperson halten.


„Das einfache Brot des Tages wird durch die Blüte veredelt, wenn sie mit Achtsamkeit gereicht wird.“
– Aus der Hausordnung eines Augustinerinnenklosters, 16. Jh.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Schafgarbe – Die verborgene Heilpflanze der Mönche und ihr spirituelles Geheimnis

Altbewährte Hustensirupe aus der Klostertradition – Salbei, Thymian & Co

Pflanzen, Rituale & Heilwissen aus alten Zeiten