Hanf in der mittelalterlichen Medizin
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Silphion, auch bekannt als Laserpitium, war eine hochgeschätzte Heilpflanze der Antike. Dioskurides beschreibt sie in seinem Werk De Materia Medica als eines der vielseitigsten natürlichen Heilmittel seiner Zeit. Heute gilt sie als ausgestorben, doch ihre Geschichte lebt in der medizinischen Literatur weiter.
„Silphion ist warm und trocken. Sein Saft, das sogenannte Laser, ist besonders nützlich. Eingenommen mit Wein hilft er bei Magen- und Darmbeschwerden, Koliken und Blähungen. Er lindert chronischen Husten, unterstützt die Menstruation und heilt Gebärmutterleiden. Auch gegen Bisse giftiger Tiere ist er wirksam. Die Blätter können äußerlich auf Geschwüre und Wunden gelegt werden.”– Pedanios Dioskurides, De Materia Medica
Silphion war so wertvoll, dass es auf Münzen aus Kyrene abgebildet wurde. Die letzte bekannte Pflanze soll dem römischen Kaiser Nero als Geschenk überreicht worden sein. Danach verschwand Silphion spurlos – möglicherweise durch Überernte.
Bis heute gibt es keine eindeutige Identifikation der Pflanze. Einige Botaniker vermuten, dass es sich um eine Verwandte der Gattung Ferula handeln könnte, insbesondere um Ferula tingitana, ein Doldenblütler, ähnlich dem wilden Fenchel.
Silphion bleibt ein Mysterium – ein Symbol für das verloren gegangene Wissen antiker Heilkunst. Seine Erwähnung durch Dioskurides zeigt, wie tiefgreifend die Beobachtungen antiker Heiler waren. Auch wenn die Pflanze selbst nicht mehr existiert, inspiriert ihre Geschichte moderne Kräuterkundige und Historiker gleichermaßen.
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