Hanf in der mittelalterlichen Medizin
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Johanniskraut (Hypericum perforatum) |
Seit Jahrhunderten wird Johanniskraut (Hypericum perforatum) als magisch und heilkräftig verehrt. Im Mittelalter war es eines der wichtigsten Kräuter in Klostergärten und Volksmedizin – berühmt für seine Wirkung gegen innere Dunkelheit.
Die Pflanze wurde traditionell um den Johannistag (24. Juni) gesammelt, wenn sie in voller Blüte steht. Man glaubte, dass sie das Sonnenlicht speichert und böse Geister vertreibt. Aufgehängt über Haustüren oder verbrannt, sollte sie Haus und Seele reinigen.
Im klösterlichen Umfeld wurde Johanniskraut verwendet:
Innerlich – als Tee oder Tinktur gegen Melancholie, „trauriges Gemüt“, depressive Zustände
Äußerlich – Johanniskrautöl für Wunden, Verbrennungen, Muskel- und Nervenschmerzen
Spirituell – zum Schutz gegen Dämonen, begleitet von Gebeten und Ritualen
Heiler wie Hildegard von Bingen und die Mönche des Klosters St. Gallen beschrieben Johanniskraut als Pflanze mit „wärmendem, lichtbringendem Charakter“.
Heute weiß man, dass Inhaltsstoffe wie Hypericin und Hyperforin antidepressive und entzündungshemmende Wirkungen haben. Die moderne Phytotherapie bestätigt damit das alte Wissen.
Frische Blüten sammeln (am besten um den 24. Juni)
In ein Glas mit Olivenöl geben
4–6 Wochen in der Sonne stehen lassen (täglich schütteln)
Abseihen – das rötliche Öl ist bereit!
Anwendung: Bei Prellungen, Verbrennungen, Muskelschmerzen, oder zur Massage.
Johanniskraut verbindet Licht, Heilung und Spiritualität. Im Mittelalter war es ein wertvoller Begleiter gegen seelische Dunkelheit – heute ist es aktueller denn je, wenn wir uns wieder auf die Kraft der Natur besinnen.
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