Misteln – Die Pflanze zwischen den Welten

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  Die Mistel war schon immer eine Pflanze, die Respekt einflößte. Sie wächst nicht im Boden, folgt nicht den üblichen Regeln der Pflanzenwelt und scheint zwischen Himmel und Erde zu schweben. Deshalb galt sie schon in der Antike als Pflanze der Geheimnisse, des Schutzes und der spirituellen Heilung. Nur wenige wissen jedoch, wie streng die eigentliche Erntepraxis war und welche Geheimnisse diese Pflanze umgaben. Spannend ist, dass ich beim Durchblättern eines alten Buches in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien eine seltene Information fand — etwas, worüber heute kaum jemand spricht: Man glaubte, dass selbst der Schatten der Mistel kein Eisen berühren durfte , sonst würde ihre heilige Energie schwächer werden. Eisen galt als zu dichtes, „irdisches“ Metall, das die feine Verbindung der Mistel zu den höheren Ebenen unterbrach. Das heilige Ernteritual Für Druiden und manche mittelalterlichen Heiler war das Sammeln der Mistel ein heiliger Akt, fast ein religiöses Ritu...

Hildegard von Bingen – Visionärin der Heilkunst und Kräutermedizin

 

Hildegard von Bingen: Galgant (Alpinia officinarum)

Wer war Hildegard von Bingen?

Hildegard von Bingen (1098–1179) war eine Benediktinerin, Mystikerin, Komponistin und vor allem eine Pionierin der Natur- und Pflanzenheilkunde. Ihre Werke beeinflussen bis heute die Naturmedizin.

Ihre bekanntesten medizinischen Schriften:

  • „Physica“ – Ein Kräuterbuch mit hunderten Pflanzenbeschreibungen

  • „Causae et Curae“ – Über Krankheiten und deren spirituelle sowie körperliche Ursachen

In diesen Werken verbindet sie göttliche Inspiration mit praktischem Heilwissen.

Beispiele für ihre Heilpflanzen-Empfehlungen:

  • Galgant (Alpinia officinarum): Gegen Herzschwäche

  • Bertramwurzel (Anacyclus pyrethrum): Fördert Verdauung und Lebensenergie

  • Dinkel (Grünkern): „Das beste Getreide“ – nährend, stärkend, heilend

  • Lavendel: Gegen Melancholie und Schlafprobleme

Ihre Philosophie:

Hildegard betrachtete Gesundheit als ein Gleichgewicht zwischen Körper, Seele und Kosmos. Ihre Behandlungen waren ganzheitlich – Heilpflanzen, Ernährung, Musik und Gebete gehörten zusammen.

Rezept nach Hildegard: Galgantwein für ein starkes Herz

Zutaten:

  • 1 TL Galgantpulver

  • 500 ml Rotwein

Zubereitung:
Galgant in Wein geben, kurz aufkochen lassen, abkühlen und täglich ein kleines Glas trinken.

Fazit:

Hildegard von Bingen war mehr als nur eine Nonne – sie war eine Frau mit Visionen, Mut und tiefem Wissen. Ihre Heilkunde ist ein lebendiges Zeugnis für die Kraft der Natur und des Glaubens.

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